Cannabis,
Marijuana,
Haschisch

Haschisch, Marijuana, Shit, Gras ...
wo liegt der Unterschied?

Haschisch (Shit) wird aus dem Harz des indischen Hanfs (Cannabis) gewonnen, Marijuana (Gras) dagegen aus dessen Blüten und Blättern. Beides wird in Pfeifen oder Zigaretten mit Tabak vermischt geraucht, kann aber auch in Kuchen und anderen Speisen als Beigabe verwendet werden. Haschisch weist im Vergleich zu Marijuana eine höhere Konzentration des psychoaktiven Wirkstoffes THC (Tetrahydrocannabinol) auf, der beim Cannabiskonsum freigesetzt wird und über verschiedene Wege (beim Rauchen eines "Joints" über Lunge und Blutbahnen; als Beigabe zu Lebensmitteln über Verdauungstrakt und Blutbahnen) seine Wirkung auf das Gehirn entfaltet.

Die Wirkung ... was löst das THC aus?

Die Konzentration des im Haschisch oder in Marijuana enthaltenen Wirkstoffs THC variiert je nach Produkt. Der THC-Gehalt von Cannabis-Produkten ist heute in der Regel jedoch höher als früher, da Hanf-Pflanzen mit hohem THC-Wert gezüchtet werden.

Der Wirkstoff führt vor allem zu Stimmungsveränderungen. Oft wird zudem das Wahrnehmungsvermögen für Farben und Musik gesteigert. Das Drogenerlebnis hängt aber nicht alleine davon ab, wieviel THC Haschisch oder Marijuana enthalten. Ebenso wichtig ist die augenblickliche Stimmung. So kannst du dich nach dem Rauchen eines Joints entspannter, fröhlicher und unbeschwerter fühlen. Bist du jedoch bereits vorher angespannt und "nicht gut drauf", kannst du statt in ein Stimmungshoch auch leicht in ein seelisches Tief fallen und dich noch deprimierter fühlen. Wie alle Drogen sind daher auch Haschisch oder Marijuana keine Problemlöser.

Bei häufigem Gebrauch von Cannabis werden Konzentrationsvermögen und Lernfähigkeit beeinflusst, die Gedächtnisleistung kann beeinträchtigt werden. Bei Personen mit psychischen Störungen können Krankheitsmerkmale verstärkt werden. Schädigungen des Immunsystems und der Erbsubstanz werden zwar beschrieben, gelten aber als wissenschaftlich nicht ausreichend belegt.

Ein Joint ... harmloser als Tabak und Alkohol?

Da Raucherinnen und Raucher von Joints (Mischung aus Cannabis und Tabak) in der Regel tief inhalieren und den Tabakrauch möglichst lange in der Lunge halten, kann diese wie auch beim Rauchen von Zigaretten auf die Dauer ernsthaft geschädigt werden.

Im Verhältnis zum Alkohol ist Cannabis relativ ungiftig, da bereits geringe THC-Mengen die erwünschte Wirkung hervorbringen. Cannabis macht körperlich wenig abhängig, Kiffen ist dennoch nicht harmlos: Die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit besteht, wenn beispielsweise bei regelmässigem Gebrauch das Gefühl entsteht, sich nur noch mit Hilfe eines Joints entspannen zu können. Ausserdem können die Aufmerksamkeit, das Kurzzeitgedächtnis sowie die Reaktionsfähigkeit noch während 24 Stunden nach dem Konsum beeinträchtigt sein. Dies führt vor allem bei nachfolgendem Autofahren zu erhöhter Unfallgefahr.

Der Cannabis-Wirkstoff THC sammelt sich im Laufe der Zeit im Körper an. Regelmässige Kifferinnen und Kiffer werden das THC nicht mehr los. Die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen dieser THC-Ansammlung sind noch weitgehend unbekannt.

Schliesslich wird Cannabis häufig zusammen mit Alkohol oder Modedrogen wie Ecstasy konsumiert. Die Wirkungen solcher Drogencocktails sind unkalkulierbar und daher gefährlich.

Cannabis ... eine Einstiegsdroge?

Wer einen Joint raucht, ist noch lange nicht drogenabhängig. Cannabis ist auch kein Wegbereiter oder Schrittmacher für Heroinkonsum. Fast alle Drogenkarrieren beginnen mit einem frühen Tabak- und Alkoholmissbrauch und nicht mit Cannabiskonsum. Niemand steigt zwangsläufig von einer Droge auf eine andere um. Die Tatsache ist jedoch kein Freipass für den Probierkonsum. Jeder Konsum von Drogen beinhaltet Risiken.

Wenn der Joint kreist ... warum nicht "NEIN" sagen?

Wenn der Joint unter Freunden kreist, ist es nicht einfach, der Versuchung zu widerstehen. Man will schliesslich kein Aussenseiter sein. Doch jeder lebt sein Leben, jeder hat die Freiheit der Wahl. Immerhin: die Mehrheit der Jugendlichen lehnt den Konsum von Cannabis ab. Als Neinsager liegst du demnach im Trend.

Hilfe und Rat

Den Cannabiskonsum aufzugeben fällt deinem Körper leicht. Schwieriger ist das Aufhören für den Kopf, vor allem für regelmässige Cannabisgebraucherinnen und —gebraucher. Man muss andere Dinge finden, die Spass und Abwechslung bereiten und den Joint überflüssig machen. Manchmal gilt es auch, sich einen anderen Freundeskreis zu suchen. Möchtest du mehr über Cannabis wissen? Brauchst du einen Rat?

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